Alternative zur herkömmlichen Verbindung in das Internet

DSL über Satellit ist eine Alternative zu herkömmlichen Verbindungen in das Internet und zur Telefonie. Genutzt werden dazu Kommunikationssatelliten, die neben anderen Aufgaben auch Breitbandverbindungen zur Verfügung stellen. In Europa werden dazu die Satellitensysteme HYLAS 2, SES Astra und Eutelsat genutzt. Auch wenn es sich hierbei technisch nicht um eine DSL-Verbindung handelt, hat sich trotzdem der Begriff SAT-DSL eingebürgert.

Die Technik hinter SAT-DSL

Eine Bodenstation sendet und empfängt Daten verschiedener Clients via Satellit. Die technische Realisierung erfolgt zur Nutzung des Internets auf zwei möglichen Wegen:

  1. 1-Weg-Satellitenverbindung

Dieses schon mehr als zehn Jahre alte Verfahren stellt einem Client lediglich den Downstream über Satellit zur Verfügung. Die Übertragung des Upstreams erfolgt über terrestrische Verbindungen. Die Übertragungsrate liegt für den Downstream zwischen 256 kBit/s und 36.000 kBit/s. Die Übertragungsrate für den Upstream ist abhängig von der eingesetzten terrestrischen Technik. Die 1-Weg-Satellitenverbindung gilt für die Nutzung des Internets als veraltet.

  1. 2-Wege-Satellitenverbindung

Bei dieser Variante werden sowohl Upstream als auch Downstream über Satellit gesendet. Die Übertragungsraten liegen dabei bedeutend höher als bei der 1-Weg-Satellitenverbindung. Gewöhnlich liegt die Übertragungsrate für den Downstream zwischen 64 kBit/s und 150 MBit/s. Beim Upstream beträgt die Transferrate zwischen 64 kBit/s und 20 MBit/s. Technisch sind jedoch bedeutend höhere Übertragungsraten möglich.

Die Vorteile von SAT-DSL

Der größte Vorteil von SAT-DSL ist die ständige Verfügbarkeit des Systems. Befindet man sich im Ausstrahlungsbereich des Satelliten, ist Kommunikation jederzeit möglich. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mobilfunknetzen wird kein Funkmast benötigt und somit gibt es auch keine “weißen Löcher”. Aus diesem Grund ist die Satellitenkommunikation besonders in der See- und Luftfahrt elementar. Aber auch für den privaten Endanwender stellt SAT-DSL eine Alternative dar: Es gibt immer noch Regionen, in denen schnelle UMTS- oder LTE-Verbindungen nicht zur Verfügung stehen. Ebenso gibt es immer noch Unterschiede in der Verfügbarkeit und Geschwindigkeit von DSL. Gerade für Verbraucher die von diesem Problem betroffen sind, ist SAT-DSL eine mögliche Alternative.

Nachteile von SAT-DSL

Der hauptsächliche Nachteil der Technik sind hohe Latenzzeiten. Der Grund dafür ist die große Entfernung die zurückgelegt werden muss. Da der Weg zweimal zurückgelegt werden muss, sind Latenzzeiten von 500 ms bis 700 ms normal. Bei einer herkömmlichen DSL-Leitung beträgt die Latenzzeit vergleichsweise nur etwa 20 ms. Anwendungen die eine kurze Latenzzeit benötigen, funktionieren nur mit hohen Einschränkungen. Dies gilt besonders für Computerspiele.

SAT-DSL für den privaten Anwender

Inzwischen gibt es eine Anzahl verschiedener Anbieter von SAT-DSL für Endkunden und wie in anderen Bereichen der Telekommunikation unterscheiden auch diese sich zum Teil enorm in Preis und Leistung. Zudem gilt es einige Dinge zu beachten:

  1. Für den Betrieb von SAT-DSL ist eine Satellitenempfangsanlage erforderlich. Einige Anbieter bieten die erforderliche Hardware zur Miete an, manche Provider auch zum Kauf.
  2. In der Regel fällt neben den monatlichen Kosten eine einmalige Bereitstellungsgebühr an und die monatlichen Gebühren sind teurer als bei der terrestrischen Technik.
  3. Die Theorie und Praxis der von den Providern angegeben Übertragungsraten und den tatsächlich erreichten schwankt bedeutend mehr als beim Mobilfunk. Wetterbedingungen und die Größe der Satellitenantenne wirken sich auf die Übertragungsqualität deutlich aus.
  4. Genauso wie die Anbieter in der Mobilfunkbranche, machen auch die meisten Anbieter von SAT-DSL von der Fair Use Policy gebrauch: Ist ein bestimmtes Datenvolumen überschritten, wird die Bandbreite gedrosselt.